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Hommage an Mani Matter

Der Sänger und Gitarrist Andreas Aeschlimann vom Zollikerberg sang am Dienstag Lieder von Mani Matter. Anlass war der Seniorennachmittag im Evangelischen Pfarrhaus in Basadingen. Es kamen dreissig Gäste.

Pfarrer Rolf Röder eröffnete den Anlass mit einem kurzen Gebet. Die ersten Lieder handelten von Uhren. Aeschlimann sang die Geschichte von einer eigenartigen Uhr. "I han en Uhr erfunde, wo geng nach zwone stunde - blybt stah". Dann beklagt sich Mani Matter über einen Wecker, der fünf Minuten vorgeht und ihm so den Schlaf raubt. "I drei Monet scho ne Nacht", rechnet er vor. Die einzelnen Lieder verband Aeschlimann mit kurzen Bemerkungen. "Amtliche Uhren ticken genau", meint er als Überleitung zum Lied über eine Parkuhr, für die es ein Zwanzig-Rappen-Stück braucht. Die Geschichte endet lapidar. "Aber ha kes Zänzgi gha, und ha wider müesse gah."

Besonderen Lacherfolg erzielte Aeschlimann mit dem Lied über eine Dorf-Theatergruppe. "Si hei der Willhelm Täll ufgfüehrt im Löie z'Nottiswil." Es habe eine Schlägerei gegeben. Mani Matter überzeichnete das Geschehen bis zur menschlichen Katastrophe mit Blut und Knochenbrüchen. Die Pointe: "Sy würde d'Freiheit gwinne, wenn sy däwäg z'gwinne wär."

Zum Schluss sang Aeschlimann "I han es Zündhölzli azündt". Es ist einer der bekanntesten Titel von Mani Matter. Er baut eine kaum auszuhaltende Spannung auf. Die Geschichte gipfelt in einem Weltkrieg, der die Menschheit auslöscht. Dann, typisch für Mani Matter, die Erlösung in einem einzigen Satz: "Gottseidank, dass i's vom Teppich wider furt ha gno."

Seine Lieder leben weiter

Mani Matter wurde nur 36 Jahre alt. Er starb 1972 bei einem Autounfall. "Mehr als hundert Lieder hat er hinterlassen", erklärt Aeschlimann. Mit Humor und einfachen Worten beschrieb Mani Matter Alltägliches oder auch Phantastisches. Seine Wortspielereien sind einzigartig. Die Melodien gehen leicht ins Ohr. "Er liess sich von seinem Idol Georges Brassens inspirieren", so Aeschlimann.

Sänger wie Aeschlimann sorgen dafür, dass die Texte von Mani Matter weiterleben. Bekannte Künstlerinnen und Künstler wie Dodo Hug, Polo Hofer oder Züri West liessen sich von ihm inspirieren und haben seine Lieder gecovert. Mani Matters "Hemmige" ist einer der grössten Erfolge in Stephan Eichers Repertoire. Der Text ist heute aktueller denn je. Das Lied endet mit den Worten "und was me no cha hoffen isch alei, dass si Hemmige hei."

Das Team der ökumenischen Senioren-Organisation Basadingen–Schlattingen–Willisdorf organisierte den Anlass. Der Eintritt war frei und es gab gratis Kaffee und Kuchen.

Text: Dieter Ritter
Bilder: Rolf Roeder